Nicht ganz ernstzunehmende, teilweise überspitzte, unvollständige und durchaus auch selbstkritische Auflistung der verschiedenen Menschentypen, die einen in jedem sozialen Medium über den Weg laufen. Aber wie immer steckt dahinter auch ein klein wenig Wahrheit.
Sie erkennen sich in der einen oder anderen Beschreibung wieder? Keine Sorge, es sind normale und durchaus auch legitime Beweggründe im Netz unterwegs zu sein. Und wie heißt es so schön: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Ein wenig Eigenreflektion über die Art und Weise, wie wir uns in den Sozialen Medien bewegen, kann auf keinen Fall schaden. 🙂
Die Angeber: Mein Haus, mein Auto, meine Kinder, mein Urlaub. Alles schön, alles super. Und wenn es mal Probleme gibt, dann nur als Luxusproblem
Die geheimnisvollen Menschen: Sie lieben es die Welt in Andeutungen wie “Ich hab’s gewusst! Aaaarrrgh” raten zu lassen, was mit ihnen los ist. Sie genießen die Aufmerksamkeit und werden sich deswegen hüten das Rätsel zu lösen.
Die Gourmets: Jedes Essen muss stilvoll hergerichtet werden um der Welt zu zeigen, welch guten Geschmack die Gourmets haben oder wie kunstvoll sie Nahrung zubereiten können. Auch wenn das Essen kalt wird und der Partner sauer – erst das Bild dann das Vergnügen.
Die Korrespondenten: Sobald auf einer Nachrichtenseite etwas neues berichtet wird, muss es gleich geteilt werden. Egal ob Terroranschlag irgendwo in der Welt, oder der Tod eines Prominenten, es muss sofort in den digitalen Nachrichtenstrom.
Die Liker: Egal was ihnen über den Weg läuft, alles wird geliked. Inhalt ist egal. Die Hoffnung ist, dass die eigenen Posts im Gegenzug auch geliked werden
Die Neurotiker: Das Gegenstück der Angeber. Die Welt ist ein Jammertal. Täglich ein neues persönliches Drama und viel Emotionales.
Die Missionare: Egal ob Politik, Religion, Tierschutz oder eine sonstige Weltanschauung, täglich muss der eigene Standpunkt kundgetan werden, bis auch die letzten verstanden hat, wovon die Missionare überzeugt sind.
Die Poser: Unseren täglich Fitnessstand gebe uns heute. Joggingroute, Zeit und Steigung werden direkt aus der App in Facebook eingespeist. Vom Marathonlauf gibt es vor, während und danach Liveberichterstattung.
Die Stalker: Man liest nie etwas von ihnen, es gibt kein Profilbild, aber sie folgen einem auf Schritt und Tritt im digitalen Leben. Wenn man ihnen begegnet wissen sie aber schon über alles von Dir Bescheid
Die Teiler: Geben ist seliger denn nehmen. Aus dem Grund wird alles geteilt, was unter die Maus (bzw. den Finger) kommt: Vermisstenanzeigen, Witze, Videos, politische Aufreger des Tags, Skandale, Todesmeldungen von Prominenten. Schade nur, dass bei so viel fremdem Leben, wenig Zeit bleibt mal etwas persönliches von sich zu geben.
Die Philosophen: Carpe Diem – Unseren täglichen Sinnspruch gebe uns heute. Kein Tag ohne tiefsinniges Zitat. Gerne auch als Bild.
Die Reporter: Beste Informationsquelle für den Stalker. Jeder Schritt des Lebens wird Online ausgelebt. Vom Morgenkaffee über den Weg zur Arbeit und den Erlebnissen im Job bis zum Gute-Nacht-Gruß. Alles wird der Welt kundgetan. Und dass montags die Woche so lang und dass endlich Freitag ist, ist auf jeden Fall auch eine persönliche Schlagzeile wert.
Die Weltenbummler: Eng verwandt mit dem Gourmet. Scheinbar überall auf der Welt zu Hause und immer unterwegs. Die Weltenbummler teilen jede Reisestation, damit der Rest der Welt vor Neid erblasst. Vom Kofferpacken, zum Check-In, der Landung, dem Hotel, das Essen und natürlich jeder Sonnenuntergang. Die ganze Welt muss es erfahren. Wenn keine Reise ansteht: Egal auch ein Einkaufsbummel oder Spaziergang ist es Wert dokumentiert zu werden.
Anmerkung zur Weiterverbreitung: Diese Typologie wurde von mir selbst ausgedacht. Sie darf gerne unter Angabe der Quelle weitergegeben werden (oder am besten einfach diesen Link verteilen. :-) )